Nato beginnt größtes Manöver seit Ende des Kalten Krieges

Der zweiwöchige Militäreinsatz dient den Truppen als Übung für den Bündnisfall. Beteiligt sind 50.000 Soldaten, darunter allein 10.000 aus Deutschland. Die Nato versteht das Manöver als Zeichen der Abschreckung an mögliche Angreifer.

Bei dem Nato-Manöver in Norwegen kommen 10.000 Fahrzeuge und mehr als 300 Kampfflugzeuge, Hubschrauber und Schiffe zum Einsatz. Deutschland zählt zu den Hauptakteuren der Übung. Denn ab 2019 wird die Bundeswehr die Führung der schnellen Eingreifgruppe der Nato übernehmen. Damit wäre Deutschland verpflichtet, bei einem Bündnisfall als Erstes einzugreifen. Dieser kann ausgerufen werden, wenn einer der 29 Bündnispartner angegriffen wird. In diesem Fall müssten die übrigen Aliierten zur Hilfe eilen.

Das Ausmaß und der Standort des Militäreinsatzes sind umstritten. Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Linken im Bundestag, kritisierte das Vorgehen der Nato. Gegenüber der “Neuen Osnabrücker Zeitung” äußerte er Bedenken, das Manöver sei gefährlich und provokant gegenüber Russland. Bundeswehrgeneralinspekteur Eberhard Zorn unterstrich hingegen die Notwendigkeit der Nato-Übung. Wörtlich sagte er dem RBB: “Die Militärübung ist defensiv angelegt, in Form eines Verteidigungsszenarios im Bündnisfall und nicht als Angriff.”

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