Wikileaks-Gründer Julian Assange in London festgenommen

Der Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange ist am Donnerstag (11. April) von der britischen Polizei in der ecuadorianischen Botschaft in London festgenommen worden. Assange befand sich seit sieben Jahren in der Botschaft, um seiner Festnahme zu entgehen. Nun soll er gegen Kautionsauflagen verstoßen haben, wie ein britisches Gericht entschied. Ihm droht daher in Großbritannien eine Haftstrafe von bis zu zwölf Monaten.

Britische Sicherheitskräfte zerrten den 47-Jährigen am Donnerstag aus der Botschaft, nachdem Ecuador sein Asyl zurückgezogen hatte. Ecuadors Präsidentin Lenin Moreno erklärte die Entscheidung damit, dass Assange gegen die beim Asyl üblichen Auflagen verstoßen habe und sich in innere Angelegenheiten anderer Staaten eingemischt habe.

Assange veröffentlichte seit 2006 geheime US-Akten, die Menschenrechtsverletzungen und die Tötung von Zivilisten durch die amerikanische Armee in Afghanistan und dem Irak auflisten. Zusätzlich wird ihm seitens der USA eine Verschwörung mit der Whistleblowerin Chelsea Manning vorgeworfen. Deswegen hatten die USA einen Auslieferungsantrag an Großbritannien gestellt. Ob Assange nun aber wirklich an die USA überstellt wird, soll erst am 2. Mai verhandelt werden.

Seit 2012 saß Assange in seinem selbstgewählten Exil, was er sich mit seiner Katze teilte. Er flüchtete, um einer Auslieferung an Schweden zu entkommen. Dort hatten ihm 2010 zwei Frauen vorgeworfen, sie vergewaltigt und sexuell genötigt zu haben. Die Ermittlungen wurden eingestellt, da damals keine Möglichkeit bestand, diese sorgfältig weiterzuführen.

 

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