Nachdem die libanesische Regierung am 17. Oktober Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen angekündigt hat, blockieren jetzt Demonstranten wichtige Straßen der Hauptstadt Beirut. Um eine der höchsten Staatsschuldenquote weltweit zu senken, soll unter anderem eine Gebühr auf WhatsApp-Anrufe erhoben werden. Aus Regierungskreisen heißt es, dass sie dennoch nicht zurücktreten werde, um ein Abdriften des Landes ins Chaos zu verhindern.
Brennende Autoreifen und Mülltonnen versperren wichtige Zufahrtsstraßen in Beirut, im ganzen Land herrscht große Unruhe. Die Menschen stehen zusammen. Über 170 Kilometer, von Tripoli im Norden bis Tyros im Süden, bildeten Frauen, Männer und Kinder eine Menschenkette. Sie wollten ein Zeichen für nationale Einheit setzen.
Auslöser sind Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen, sie sind aber nicht der einzige Grund. Seit 30 Jahren wächst bei den Menschen im Libanon die Unzufriedenheit, heißt es aus der Bevölkerung. Die Regierung schaffe es nicht, ihren Alltag zu verbessern.