Bei vorgezogenen Neuwahlen stimmen die Briten über ein neues Unterhaus ab. Bestimmendes Thema sind dabei die Brexit-Verhandlungen.
In Großbritannien wählen die Bürger am Donnerstag (12.12.2019) bis 23 Uhr ein neues Unterhaus. Die Wahl ist eine vorgezogene Neuwahl. Diese muss stattfinden, weil das Parlament den Gesetzentwurf von Premierminister Johnson nicht unterstützt hat, mit dem Großbritannien eigentlich aus der EU austreten sollte. Die Zustimmung für ein Gesetz, durch das Neuwahlen möglich werden, erhielt Johnson erst im vierten Versuch. Umfragen sehen Premierminister Boris Johnson als Spitzenkandidat der Conservative Party vor dem Oppositionsführer und Labour-Chef Jeremy Corbyn.
Wichtigstes Thema der Wahl ist der Brexit. Wenn Johnson gewinnt, will er den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union bis Ende Januar 2020 durchsetzen und mit der EU über ein Freihandelsabkommen verhandeln. Corbyn verspricht, den Austritt noch einmal verschieben und über neue Bedingungen des Austrittsabkommens mit der EU verhandeln. Die Bevölkerung solle danach in einem zweiten Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union entscheiden.
Die Unterhauswahl in Großbritannien wird durch Mehrheitswahlrecht entschieden. Wer in einem der 650 Wahlkreise demnach eine Mehrheit an Stimmen bekommt, erhält alle Stimmen. An der Wahl dürfen alle in Großbritannien lebenden britischen Bürger, irische Bürger und Bürger der Commonwealth-Länder teilnehmen.