Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe spricht sich für ein baldiges Ende der coronabedingten Maskenpflicht im Handel aus. Bundesgesundheitsminister Spahn warnt vor diesem Schritt.
„Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten“, sagte Harry Glawe, CDU-Wirtschaftsminister in Mecklenburg-Vorpommern der Zeitung “Welt am Sonntag”. Derzeit hat Mecklenburg-Vorpommern laut Robert-Koch-Institut bundesweit die niedrigsten Infektionszahlen mit dem Coronavirus.
Im “ARD-Morgenmagazin” sagte Glawe, dass in seinem Bundesland 5000 Insolvenzen im Einzelhandel drohten und Einnahmeausfälle von 80 Prozent verzeichnet würden. Er gehe davon aus, dass das Kabinett in Schwerin in seiner Sitzung am 4. August das Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel beschließen werde. Die Abstandsregel zum Schutz vor dem Coronavirus werde aber grundsätzlich fortbestehen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat davor gewarnt, die Maskenpflicht in Geschäften zu beenden. Er verstehe zwar „die Ungeduld und den Wunsch nach Normalität“, aber das Virus sei noch da, schreibt der CDU-Politiker bei Twitter. Auch der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder lehnt ein Ende der Maskenpflicht strikt ab. Dies sei eines der ganz wenigen Instrumente, wenn es um den Schutz vor dem Coronavirus gehe, sagte Söder vor einer Videokonferenz des CSU-Vorstands in München.
Andere Länder wie Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hamburg sind ebenfalls gegen eine Abschaffung der Maskenpflicht in Geschäften. Auch die NRW-Landesregierung will bis auf weiteres die Maskenpflicht beibehalten.