Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat den Bundesländern empfohlen, die für Februar angekündigten Dosen des Corona-Impfstoffes AstraZeneca vollständig für Erstimpfungen zu verwenden. Von einer Rückstellung des Impfstoffes für eine spätere Zweitimpfung rät er vorerst ab.
1,7 Millionen Menschen könnten innerhalb der ersten drei Februarwochen in Deutschland gegen Corona geimpft werden. Das geht aus einem Schreiben Spahns an die Länder hervor. Voraussetzung ist, dass der britisch-schwedische AstraZeneca Wirkstoff ausschließlich und vollständig für Erstimpfungen verwendet wird. Damit will der Bundesgesundheitsminister den anhaltenden Beschwerden über den langsamen Impfstart in Deutschland entgegenwirken und dem britischen Vorbild folgen. Großbritannien impft überwiegend nur eine Dosis und behält sich vorerst keine weitere für eine Zweitimpfung vor. Während mit dem Wirkstoff AstraZeneca auf der Insel auch ältere Personen geimpft werden, wird er in Deutschland nur an Menschen unter 65 Jahren verabreicht. Die geplanten Erstimpfungen betreffen demnach überwiegend Krankenhaus- und Pflegepersonal sowie Mitarbeiter*innen in den Impfzentren.
Aus einer Studie der Universität Oxford geht hervor, dass die Erstimpfung ca. neun bis zwölf Wochen vor Corona schützen kann. Dennoch bestehe ein Restrisiko für die geimpfte Person, wenn zu viel Zeit bis zur Zweitimpfung verginge. Auch wenn Spahn die Dosen im Februar ausschließlich für die Erstimpfung verwenden möchte, ist die Planung der Zweitimpfungen also wichtig. “Die Terminvergabe für die Zweitimpfung nach neun bis zwölf Wochen soll selbstverständlich und vorsorglich bereits jetzt erfolgen”, so Spahn dazu. Anfang März soll Deutschland weitere 1,5 Millionen Impfdosen erhalten.