Nach elf Tagen Beschuss zwischen Israel und Hamas haben sich die Konfliktparteien nach dem Vorschlag ägyptischer Vermittler vorerst auf eine Waffenruhe geeinigt. In der Nacht auf Freitag wurde das Feuer eingestellt. Doch die Lage bleibt heikel.
Die Waffenruhe sei einseitig und erfolge ohne Vorbedingungen, sagte ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Trotzdem bekannte sich auch die Hamas zu der indirekt erzielten Vereinbarung. “Die Waffenruhe ist wechselseitig und tritt beidseitig am Freitag 02.00 Uhr (01.00 Uhr MESZ) in Kraft”, sagte Taher al-Nuno, ein Berater des Hamas-Chefs Ismail Hanija, in Gaza. Beide Parteien warnten jedoch, dass die Waffenruhe hinfällig würde, sollte sich die Gegenseite nicht an die zugrundeliegende Vereinbarung halten.
In der Nacht feierten in Gaza Tausende mit Feuerwerken und Schüssen in die Luft das Pausieren des Konflikts. Nur wenige Minuten vorher gab es noch Angriffe in beide Richtungen. Neue Opfer soll es dabei nicht gegeben haben. Bisher kamen den Angaben zufolge 232 Menschen im Gazastreifen und zwölf Menschen in Israel bei dem Schlagabtausch ums Leben. Der Konflikt war durch den Raketenbeschuss Israels von militanten Palästinensern am 10. Mai eskaliert. Schon davor war es immer wieder zu Auseinandersetzungen der beiden Parteien gekommen.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte die beiden Gebiete noch wenige Stunden vor dem Beschluss der Waffenruhe besucht und sich mit dem jüdischen Staat solidarisiert: “Für uns ist die Sicherheit Israels, genauso die Sicherheit aller Jüdinnen und Juden in Deutschland, nicht verhandelbar.”