Nach langem Zögern will die Bundesregierung nun doch schwere Waffen an die Ukraine liefern. Das hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) zum Auftakt eines Treffens der Ressortchefs alliierter Staaten auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein am Dienstag mitgeteilt.
So sollen 50 Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard in das Kriegsgebiet gesendet werden. Die Panzer stammen aus Beständen des Rüstungskonzerns Kraus-Maffei-Wegmann (KMW) und wurden in dem aufgelösten Flugabwehrheer der Bundeswehr eingesetzt. Die Fahrzeuge wurden in den 1970er-Jahren produziert und vor rund zwölf Jahren bei der Bundeswehr aussortiert. “Der Gepard ist genau das, was die Ukraine jetzt braucht, um den Luftraum zu sichern vom Boden aus”, sagte Lambrecht.
KMW hat die Panzer technisch überarbeitet und jetzt die Genehmigung einer Auslieferung der Bundesregierung erhalten. Aus Unterlagen, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegen, geht außerdem hervor, dass der Düsseldorfer Konzern Rheinmetall 88 gebrauchte Leopard-Kampfpanzer anbieten will. Zusätzlich plant Deutschland die Niederlande und die USA bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten an Artilleriesystemen zu unterstützen.
Am Donnerstag will der Bundestag dann über die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine sprechen und sich auf einen gemeinsamen Antrag einigen.