Laut UN Generalsekretär António Guterres erreicht der globale Hunger derzeit einen neuen Höchststand. Grund dafür seien der Klimawandel, die Corona-Pandemie und Ungleichheiten. Der Ukrainekrieg würde all diese Faktoren noch einmal verstärken, so der Generalsekretär.
Guterres warnte auf einem UN-Treffen am Mittwoch, den 18. Mai 2022 davor, dass mehr als zehn Millionen Menschen in Ernährungsunsicherheit verfallen könnten. Die Hungerkrise könne über Jahre andauern.
Das hängt damit zusammen, dass Exporte aus der Ukraine aktuell kaum möglich sind. Die Ukraine und Russland waren vor dem Krieg bedeutende Exporteure von Agrarprodukten: Zusammen lieferten jeweils mehr als ein Viertel des weltweiten Exports an Weizen und Gerste. Zudem kam von beiden Ländern insgesamt 65% des weltweiten Sonnenblumenöls. Vor dem Krieg war die Ukraine noch ein wichtiger Produzent von Mais und Rapssaat. Vor allem lieferten sie an Ägypten und Indonesien, aber auch an Länder wie dem Jemen, wo ohnehin eine Hungerkrise herrscht.
Der UN-Generalsekretär stellte in seiner Rede fest, dass die Hungerkrise nicht ohne die Lieferungen aus der Ukraine und Russland gelöst werden könne. Daher forderte er, dass Russland der Ukraine die sichere Ausfuhr von ihrem Getreide aus den Häfen ermögliche. Auf der anderen Seite sollen aber auch die russischen Produkte ohne Einschränkungen exportiert werden dürfen.