Obst und Gemüse: Wieso beim Einkauf die Jahreszeit wichtig ist

Nachhaltigkeit spielt vor allem für junge Leute eine immer wichtigere Rolle. Wie saisonales Einkaufen dabei helfen kann und warum es ein Tipp für Sparfüchse ist.

Dass der Herbst angebrochen ist, hat man dieses Jahr nicht wirklich an kühleren Temperaturen gemerkt, aber immerhin in der Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt: Kürbisse, wo man auch hinsieht. Neben Kartoffeln, Grünkohl oder Karotten sind diese nämlich jetzt in Saison. Aufgrund der vielfältigen Angebote in den Ladenregalen vergisst man schnell, dass normalerweise nicht jedes Obst und Gemüse das ganze Jahr lang wächst und geerntet werden kann. Doch es lohnt sich definitiv, mal einen Blick auf den Saisonkalender zu werfen.

9 Obst- und Gemüsesorten, die unter anderem im Herbst in Saison sind. Grafik: Canva

Wenn man saisonal einkauft, kauft man automatisch meist auch regional. Das bedeutet, die Lebensmittel werden in der eigenen Region angebaut und müssen nicht aus anderen Ländern mit Schiffen oder Flugzeugen importiert werden. Der CO₂-Fußabdruck ist also kleiner. Zudem wird in Deutschland auch kein Regenwald für den Anbau von Obst und Gemüse abgeholzt.

Gesünder

Regionales Obst und Gemüse hat keine lange Reise vor sich, deshalb müsse es auch laut der Verbraucherzentrale nicht mit Pflanzenschutzmitteln künstlich haltbarer gemacht werden. Meistens steckt deutlich weniger Chemie und dafür mehr Vitamine und Nährstoffe in den Lebensmitteln.

Günstiger

Durch den Wegfall der Transportkosten ist saisonales Obst und Gemüse oft günstiger, als wenn man es außerhalb der Saison kauft. Das heißt, man schont nicht nur das Klima, sondern auch seinen Geldbeutel!

Tomaten im November – eigentlich unüblich. Doch wegen der sommerlichen Temperaturen konnten sie auch im vorletzten Monat des Jahres noch in der Werkhof-Gärtnerei geerntet werden. Foto: Lena Dryden

 

Annette Höhne arbeitet bereits seit 1996 im Abokisten-Team. Foto: Lena Dryden

Trotzdem ist es besonders in den kalten Monaten auch ein wenig mühsam, beim Einkaufen auf Saison zu achten. Man hat deutlich weniger Auswahl und ist somit auch eingeschränkter im Koch- und Essverhalten. Doch mit all den Vorteilen fällt es nicht mehr so schwer, über diese Nachteile hinwegzusehen. Das findet auch Annette Höhne vom Natura Hofladen in Dortmund: „Der richtige Winter beginnt für mich, wenn die Vorräte vom Lagergemüse zu Ende gehen und das frische Gemüse noch nicht da ist. Dann wird es sehr einseitig. Aber ich finde, man muss auch nicht immer alles haben. Früher hatten die Leute ja auch nichts anderes.“

Um den Kund*innen saisonales Einkaufen zu erleichtern, bietet der Laden unter anderem auch eine regionale Abokiste an, die zur Haustür geliefert wird. Diese wird mit Gemüse vom Anbau der Werkhof-Gärtnerei direkt nebenan gefüllt und dann wöchentlich zugestellt. Doch auch bei der Stammkundschaft im Hofladen wird auf Saisonalität geachtet:

„Die Kunden, die ich hier habe, kommen eigentlich hauptsächlich wegen [des saisonalen Angebots] hierhin“, erzählt Annette Höhne.

„Die wissen, dass die saisonalen Produkte, die wir selbst anbauen, hier morgens tagesfrisch geerntet werden und dann in den Hofladen kommen. Das schätzen sehr viele Leute.“ Im späten Herbst sind bei den Käufer*innen Feldsalat, Schwarz- und Grünkohl besonders beliebt.

 

Die Motivation fürs saisonale Einkaufen ist jetzt da, aber es fehlen die Koch-Ideen? Dann gibt es hier noch 2 vegane, Student*innen-freundliche Rezepte!

Kürbissuppe
Die Kürbissuppe kann man auch mit etwas Balsamico verfeinern. Foto: Lena Dryden

½ Zwiebel

1 Knoblauchzehe

5 g Ingwer

150 g Möhren

400 g Hokkaido Kürbis

Salz, Pfeffer, Muskat, Cayennepfeffer

100 ml Orangensaft

250 ml Gemüsebrühe

100 ml vegane Sahne

Die Zutaten für die Suppe. Foto: Lena Dryden

1. Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Möhren kleinschneiden und mit etwas veganer Butter in einem Topf anschwitzen.

2. Den Kürbis in Würfel schneiden und dazugeben, das Ganze ca. 5 Minuten schwitzen lassen.

3. Die Gewürze, den Orangensaft und die Brühe hinzugeben und aufkochen. Unter ständigem Rühren 15 Minuten köcheln lassen.

4. Alle Zutaten pürieren.

5. Die Sahne unterheben.

 

Preis für ca. 3 Portionen: 2,63€

Lenas Bewertung: ★★★☆☆

Kartoffel-Linsen-Patty Wraps
Kleiner Tipp: Etwas Sriracha Mayo rundet den Geschmack ab. Foto: Lena Dryden

1 Kartoffel

50 g Linsen

1 ½ TL Currypulver

Salz, Pfeffer

1 Möhre

½ Paprika

120 g Sojajoghurt

1 Knoblauchzehe

2 Tortilla Wraps

Etwas Feldsalat

Die Zutaten für die Wraps. Foto: Lena Dryden

1. Die Kartoffeln in kleine Würfel schneiden und mit den Linsen in 1L Wasser aufkochen

und dann bei niedriger Hitze für 15-20 Minuten köcheln lassen.

2. Beides mit dem Currypulver, Salz und Pfeffer in einer Schüssel zerstampfen.

3. In kleine Bälle formen und dann eindrücken, sodass Pattys entstehen.

4. Auf ein Backblech legen und bei 220 Grad für 25-30 Minuten backen.

5. Joghurt, Knoblauch, Salz und Pfeffer in einer kleinen Schüssel anmischen.

6. Die Wraps mit der Joghurtsauce beschmieren und mit den Pattys, Feldsalat, Möhre und Paprika belegen. Einrollen und nach Bedarf in der Pfanne erhitzen. Tipp: Schmeckt besonders gut mit etwas Sriracha-Mayo!

 

Preis für 2 Portionen: 2,16€

Lenas Bewertung: ★★★★☆

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Beitragsbild: Lena Dryden

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