Familiennachzug geringer als erwartet

Die Zahl der Flüchtlinge, die ihre Familien nach Deutschland nachholen könnten, ist offenbar nicht so hoch wie vermutet. Nach jetzigem Recht dürften bis Ende des Jahres 120.000 Verwandte von Geflüchteten nachziehen. Das schätzen Forscher des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Dazu haben sie Daten des Ausländerzentralregisters, des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und des Auswärtigen Amts ausgewertet.

Zudem haben demnach Flüchtlinge mit sogenanntem subsidiären, also eingeschränkten, Schutzstatus bis zu 60.000 weitere Angehörige im Ausland. Allerdings haben diese Flüchtlinge seit vergangenem Jahr kein Recht, ihre Familien nachzuholen.

Ein Grund für die vergleichsweise geringen Zahlen ist, dass viele Flüchtlinge noch keine Familie gegründet haben.  Zudem leben viele Geflüchtete bereits mit Ehepartnern und Kindern in Deutschland.

Der Familiennachzug ist ein zentraler Streitpunkt in den aktuellen Koalitionsverhandlungen. CDU und CSU möchten den Familiennachzug verringern. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sprach von einer „gewaltigen Zahl“ von Flüchtlingen, die durch den Familiennachzug nach Deutschland kommen könnten, berichtet Zeit Online. Die Grünen dagegen wollen möglichst vielen Flüchtlingen ermöglichen, ihre Familien nachzuholen.

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