Steinwürfe, Plünderungen und brennende Autos: In den Niederlanden verschärft sich die Lage. Erneut ist es in vielen Städten zu schweren Protesten gegen die coronabedingte Ausgangssperre gekommen. Die Polizei hat mehr als 150 Randalierer festgenommen.
Hunderte Menschen randalierten bis zum späten Montagabend in mehreren niederländischen Städten. Viele junge Menschen versammelten sich kurz vor Beginn der nächtlichen Ausgangssperre in den Stadtzentren. Krawalle wurden aus mehreren Städten gemeldet – etwa Amsterdam, Den Haag und Rotterdam. Randalierer schlugen Fensterscheiben ein und plünderten Geschäfte.
Zudem wurden Bushaltestellen demoliert, Feuer gelegt sowie Polizisten mit Feuerwerk und Steinen angegriffen. Auch Journalisten und Kamerateams waren von der Gewalt betroffen. Mehr als 150 Personen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Die Beamten gingen gewaltsam gegen die Randalierer vor. Gegen Mitternacht hatte die Polizei die Lage wieder unter Kontrolle, wie Polizeichef Willem Woelders im TV-Sender NOS berichtete.
Verschärfte Corona-Maßnahmen
Anlass der Unruhen sind die von der Regierung verhängten verschärften Corona-Maßnahmen und eine seit Samstag geltende Ausgangssperre. Polizei und Bürgermeister der betroffenen Städte gehen davon aus, dass sich verschiedene Gruppen an den Krawallen beteiligen – darunter Corona-Leugner und Fußball-Hooligans und Neonazis. Bereits in der Nacht auf Montag hatten schwere Ausschreitungen in etwa zehn Städten das Land erschüttert.