Die Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz und die TU München haben diese Woche den Rahmen für einen Vertrag über 20 Stiftungsprofessuren beschlossen. Die neuen Stellen sollen in der BWL entstehen. Kritiker sehen die Unabhängigkeit der Lehre bedroht.
Die Kooperation ist bis jetzt die höchste finanzielle Zuwendung einer privaten Stiftung an eine Hochschule in Deutschland. Zum Vergleich: Zuvor waren nur 21 der 545 Professuren der TU München gestiftet. Zusätzlich sollen die 20 gestifteten Lehrstühle bis zur Pension der Professoren finanziert werden. Diese lange Laufzeit ist ungewöhnlich. Meist sind gestiftete Professuren zeitlich begrenzt. Nach Schätzungen werden die Kosten im dreistelligen Millionenbereich liegen. Sieben der Stellen sollen in München entstehen, 13 weitere an einem neuen Standort in Heilbronn, der Heimatstadt von Dieter Schwarz.
Die Reaktionen auf die Ankündigungen sind unterschiedlich: So sieht der Sprecher des AStA der TU München kein Problem in der Finanzierung. Auch das bayerische Wirtschaftsministerium freut sich über die Zuwendung. Dagegen befürchten SPD und Grüne einen übermäßigen Einfluss des Stifters auf die Lehre und Forschung. Auch Nichtregierungsorganisationen wie Tranparency International kritisieren grundsätzlich private Drittmittel als Eingriff in die Freiheit der Lehre.