Im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland hat der ukrainische Botschafter heute an Deutschland appelliert. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk fordert Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Deutschland, gegenüber Russland entscheidende Sanktionen zu erlassen.
Russland könne durch Öl- und Gas-Importstopps unter Druck gesetzt werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel steht sowohl mit dem russischen Präsident Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko in Kontakt. Sie forderte eine Überprüfung des Vorfalls durch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.
Seit dem Wochenende scheint der Konflikt um die von Russland annektierte Krim zu eskalieren. Die russische Marine hat am Sonntag drei ukrainische Militärschiffe mit Waffengewalt daran gehindert, vom Schwarzen Meer in das Asowsche Meer zu fahren. Das Aswosche Meer liegt zwischen der annektierten Krim und dem russischen Festland. Die Meerenge ist allerdings für die Ukraine eine sehr wichtige Verbindung – gerade auch für die Wirtschaft. Diese ist der einzige Weg zu den ukrainischen Industriehäfen Mariupol und Berdjansk.
Russland und die Ukraine werfen sich jetzt gegenseitig die Verletzung des internationalen Seerechts vor. Die Crew des ukrainischen Militärschiffs sitzt aktuell noch in russischer Untersuchungshaft. Ihnen wird der illegale Grenzüberschritt vorgworfen. Als Reaktion beschloss die Ukraine erstmals Kriegsrechts anzuwenden. Heute tritt es offiziell in Kraft.