Weitere Ermittlungen gegen rechte Polizisten in Hessen

Das Landeskriminalamt (LKA) in Frankfurt weitet seine Ermittlungen gegen das rechte Netzwerk innerhalb der Polizei aus.

Bereits vor einer Woche war bekannt geworden, dass fünf Beamte des 1. Frankfurter Reviers in einer WhatsApp-Gruppe rassistische Gedanken, Hakenkreuzsymbole und Hitler-Fotos ausgetauscht hatten. Das LKA in Hessen hat nach Berichten des “Sterns” jetzt eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Sie soll den Fall intensiver untersuchen und außerdem weitere Verdachtsfälle in Hessen überprüfen. Gleichzeitig äußern verschiedene Stellen Kritik am Vorgehen der Ermittlungsbehörden. Berichten der “FAZ” zufolge soll das betroffene Polizeirevier schon im Oktober über den Verdacht informiert worden sein, ohne jedoch das LKA zu verständigen.

Laut “Spiegel Online” war die rechte Gruppe nach der Anzeige einer Frankfurter Rechtsanwältin aufgeflogen. Unter dem Namen “NSU 2.0” hatte die Gruppe ihr in einem Fax gedroht, ihre zweijährige Tochter zu “schlachten”. Ermittlungen ergaben, dass die Adresse der Anwältin und der Name ihrer Tochter von einem Computer des 1. Reviers abgerufen worden waren. Die fünf Polizisten wurden vergangene Woche entlassen.

Neuesten Meldungen von “Spiegel Online” zufolge, hat ein Kölner Anwalt am Sonntag eine ähnliche Droh-Botschaft per Mail erhalten. In der E-Mail, deren Absender sich “Wehrmacht” nennt, tauchen ähnliche Formulierungen, wie in dem Fax der Frankfurter Polizisten auf. Auch der Name “NSU 2.0” wurde erneut verwendet. Neben dem Anwalt Mustafa Kaplan, der auch NSU-Opfer vertritt, waren diverse Juristen und Journalisten unter den Empfängern der Mail. Die Verfasser fordern in “wirren Zeilen” (SpOn) zehn Millionen Euro in Bitcoins und drohten mit dem Mord an Kindern und Beamten.

 

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