Klimakonferenz in Madrid startet in der kommenden Woche

Die Durchschnittstemperatur in Deutschland ist seit 1881 um 1,5 Grad gestiegen. Hitzewellen und Dürren nehmen zu, Starkregen aber auch. Nächstes Jahr, sagen Klimaforscher, muss die Weltgemeinschaft die Kurve bekommen, um Schlimmeres zu vermeiden. Damit dies gelingen kann, treffen sich nächste Woche Vertreter aus aller Welt zur Weltklimakonferenz in Madrid.

Die Vorbereitungen auf die 25. Weltklimakonferenz (COP 25), die vom 2. bis zum 13. Dezember geht, laufen auf Hochtouren. Ursprünglich sollte die Klimakonferenz in Santiago de Chile stattfinden, doch Ende Oktober sagt Chiles Präsident Sebastian Piñera die Konferenz aufgrund sozialer Proteste ab. Viele mussten umplanen. In nur drei Wochen wird auf dem Messeglände in Madrid der neue Standort vorbereitet. Die Konferenzleitung bleibt jedoch bei Chile.

Bis zu 30.000 Saatsleute, Vertreter der Zivilgesellschaft, Wissenschaftler, Manager und Journalisten werden bei der Konferenz erwartet. “Madrid ist ­bestens vorbereitet, um Events dieser Art zu beherbergen”, sagte Bürgermeister José Luis ­Martínez-Almeida der taz. In Madrid gibt es knapp 90.000 Hotelplätze. Hinzu kommen über 10.000 Ferienwohnungen und rund 6.000 private Unterkünfte. Bei Großveranstaltungen steigen die Hotelpreise in Madrid immer wieder, so wie beim Endspiel der Champions League im Mai dieses Jahres.

Klimaaktivistin Greta Thunberg kommt zu spät nach Madrid

Ein besonderer Gast ist spät dran. Greta Thunberg war im September auf dem UN-Klimagipfel in New York und verblieb anschließend in den USA.  Jetzt segelt sie über den Atlantik. Wahrscheinlich erreicht die Klimaaktivistin erst am 6. oder 7. Dezember Portugal. Dann läuft die Klimakonferenz schon ein paar Tage. Thunberg wird dennoch die Möglichkeit haben, auf der Konferenz zu sprechen.

Darum geht es bei der Weltklimakonferenz

Bei der Weltklimakonferenz soll es laut der Deutschen Presseagentur (dpa) um drei Themen gehen: Unter dem Programmpunkt “Anlauf nehmen für mehr Klimaschutz” stellen die Staaten ihre nationalen Klima-Ziele für die Zukunft vor. Die Regierungen sollen ehrgeizigere Ziele für das kommende Jahrzehnt, aber auch Langfriststrategien bis 2050 aufstellen, um der Bevölkerung die Dringlichkeit des Klimaschutzes klar zu machen. “Internationaler Handel mit Klimaschutz” wird auch ein Thema sein. Es soll ein Regelwerk erstellt werden, wie mit Klimaschutz gehandelt werden darf. Wenn ein Staat seine Ziele übererfüllt, soll er ein CO2-Budget verkaufen können. Saaten, die weniger Klimamschutz betreiben, können sich dann Budget kaufen, um ihre Klimabilanz zu verbessern. Für Unternehmen gilt das Gleiche.

Umweltministerin Schulze betont gegenüber der dpa: “Zentral sei Transparenz und dass nichts doppelt angerechnet würde”. Beim dritten Programmpunkt geht es um “Geld für Klimaschäden”. Die Folgen der Erderwärmung treffen zunächst vor allem ärmere Staaten. Stürme und andere Klimakatastrophen stellen diese vor Schwierigkeiten. Häufig wird über CO2-Sparen gesprochen, doch die Klimaschäden sind jetzt schon für viele Staaten ein Problem. Die armen Staaten bekämen an den Finanzmärkten schlechter Kredite, weil sie “klimaverletzlich” seien, kritisiert Sabine Minninger von Brot für die Welt gegenüber der dpa.

2015 ist ein wichtiges Klimaabkommen in Paris gelungen. 2018 beschlossen die Staaten im polnischen Kattowitz (Katowice) ein Regelwerk, nach dem nun über Fortschritte im Klimaschutz berichtet werden soll. Es wird sich zeigen, was die diesjährige Weltklimakonffernez in Madrid ergeben wird.

Beitragsbild: S. Hermann & F. Richter via Pixabay

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