“Maskendeal”: SPD-Fraktionschef Kutschaty kritisiert Landesregierung erneut scharf

Thomas Kutschaty bezieht sich damit auf einen wütenden TV-Auftritt des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Ausgangspunkt dieses Konflikts war ein Geschäft eines Modeunternehmens mit dem Land Nordrhein-Westfalen.

Anfang April 2020, während des ersten Lockdowns, war der Vorrat an Masken und Schutzkitteln sehr knapp. Ein Zustand, den Christian von Daniels, Chef des Modeunternehmens “van Laack”, schnell erkannte. Er meldete sich bei Modeinfluencer Joe Laschet, dem Sohn des Ministerpräsidenten Armin Laschet und bot ihm seine Hilfe an. Daraufhin meldete sich Armin Laschet selbst bei ihm und es kam zu einem Deal von über 38,5 Millionen Euro. Der Chef des Modeunternehmens aus Mönchengladbach erklärte der”Rheinischen Post” in einem Interview, wie dieses Geschäft ablief und ruft damit die Opposition auf den Plan. Die SPD spricht von “Influencer Marketing in der Staatskanzlei”.

Ein Regierungssprecher sagte: “Auf dem Höhepunkt des Infektionsgeschehens in der ersten Welle im März gab es auf dem Weltmarkt nahezu keine Schutzkleidung und -masken.” Doch laut SPD-Politiker Thomas Kutschaty gab es neben “van Laack”, drei weitere Angebote von Firmen aus Mönchengladbach, Wuppertal und Dortmund. „Es scheinen seriöse Angebote gewesen zu sein, auf die die Landesregierung nicht geantwortet hat“, so Kutschaty weiter.

Die SPD verlangt jetzt eine Auflistung aller Aufträge an “van Laack” und Informationen zu weiteren Angeboten, die an die Landesregierung herangetragen wurden. „Aufträge im Wert von knapp 40 Millionen Euro vergibt man nicht Sonntagabend am Telefon. Es muss ausgeschlossen werden, dass hier persönliche Beziehungen eine Rolle gespielt haben”, sagte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Stefan Zimkeit. Die Opposition erwartet von Armin Laschet eine lückenlose Aufklärung der Geschäfte der Landesregierung.

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