EU und Astrazeneca im Streit: Lieferprobleme bei Corona-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) wird an diesem Freitag voraussichtlich eine bedingte Zulassung des neuen Impfstoffes von Astrazeneca empfehlen. Mit der zusätzlichen Zustimmung der EU-Kommission gebe es einen dritten Impfstoff gegen Covid-19. Problem ist nur: Der Hersteller Astrazeneca hat Produktionsprobleme, weshalb nur etwa 40 Prozent der bestellten Menge an Impfstoff geliefert werden könne.

Die Produktionsprobleme des Herstellers Astrazeneca bringen die EU-Kommission in Engpässe. Nun könnten die insgesamt 400 Millionen bestellten Impfdosen der EU erst Wochen oder Monate später zur Verfügung stehen. Der Hersteller gab an durch die Produktionsprobleme nur 40 Prozent der bestellten Impfdosen liefern zu können. Dadurch droht die Gefahr, dass die Impfprogramme vieler EU-Länder ins Stocken geraten. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wolle nun den Vertrag mit Astrazeneca öffentlich machen und fordert, “dass die Lieferzusagen erfüllt werden” – das erklärte sie dem Deutschlandfunk.

Im Gegensatz zu den bereits zugelassenen Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna ist der Impfstoff von Astrazeneca preiswerter und muss nicht tiefgefroren aufbewahrt werden. Dennoch ist weiterhin unklar, wie wirksam der neue Impfstoff bei Menschen über 65 Jahren ist. Beobachter gehen davon aus, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) den Impfstoff vorerst nur für Personen zwischen 18 und 65 Jahren zulassen wird.

Der Impfgipfel am kommenden Montag soll mehr Aufschluss über die derzeitige Situation liefern und der Bevölkerung mehr Vertrauen für die Massenimpfungen schenken. Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, möchte den Impfgipfel dafür nutzen, praktische Lösungen für schnellere Genehmigungsverfahren zwischen Pharmaherstellern und EU-Kommission zu finden.

 

 

 
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