Axel Springer stellt “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt frei

Der Axel-Springer-Verlag hat “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt von seinen Aufgaben entbunden. Es stehen Vorwürfe von Machtmissbrauch gegen den 41-Jährigen im Raum.

Der Medienkonzern gab die Freistellung von Reichelt am Montagabend in Berlin bekannt. Bereits im Frühjahr lief ein internes Verfahren zur Aufklärung der Vorwürfe. Demnach habe Reichelt in seiner Position Abhängigkeitsverhältnisse ausgenutzt und sei mit Drogenkonsum am Arbeitsplatz aufgefallen. Diese Vorwürfe ließen sich vorerst nicht bestätigen, sodass der Chefredakteur nach befristeter Freistellung zurückkehrte.

Nun kamen neue Details ans Licht, die den Axel-Springer-Verlag zum Umdenken bewegten. Springer teilte mit: “Der Vorstand hat erfahren, dass Julian Reichelt auch nach Abschluss des Compliance-Verfahrens im Frühjahr 2021 Privates und Berufliches nicht klar getrennt und dem Vorstand darüber die Unwahrheit gesagt hat.“

Ursprung der neuen Details soll ein Bericht der “New York Times” sein. Am Sonntag veröffentlichte die US-Zeitung einen langen Artikel über Deutschlands größten Medienkonzern. Darin beriefen sich die Autoren auf Informationen einer nicht veröffentlichten Recherche eines Investigativ-Teams der Ippen-Mediengruppen.

Den Posten des Chefredakteurs der “Bild” hat Springer bereits neu besetzt. Johannes Boie wird Nachfolger des entlassenen Julian Reichelt. Der 37-Jährige war bis zuletzt Chefredakteur der “Welt am Sonntag”, die ebenfalls zum Axel-Springer-Verlag gehört.

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