Prorussische Separatisten haben die seit Wochen umkämpfte ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk fast vollständig umstellt. Vor dem anstehenden Besuch von Bundeskanzler Scholz fordert die Ukraine Unterstützung aus Deutschland.
Mit der Zerstörung der dritten und letzten Brücke über den Fluss Siwerskyj Donez sei die Stadt größtenteils in der Hand prorussischer Separatisten, sagte der Gouverneur der Region Luhansk, Hajdaj. „Stand heute kontrolliert Russland leider über 70 Prozent, jedoch nicht die ganze Stadt“, sagte er dem polnischen TV-Sender Belsat. Mit der Einnahme der Stadt haben die prorussischen Truppen die Region Luhansk beinahe vollständig unter Kontrolle gebracht und damit ein wichtiges Kriegsziel erreicht.
Trotz der stratgischen Erfolge des Kriegsgegners zeigte sich der ukrainische Präsident Selenskyi optimistisch, forderte aber gleichzeitig Unterstützung aus Deutschland. Vor dem anstehenden Besuch von Bundeskanzler Scholz in Kiew sagte er dem ZDF-„heute-journal“, Deutschland dürfe keinen Spagat zwischen der Ukraine und den Beziehungen zu Russland versuchen. „Wir brauchen von Kanzler Scholz die Sicherheit, dass Deutschland die Ukraine unterstützt. Er und seine Regierung müssen sich entscheiden.“ Selenskyi erhofft sich die Zusage für eine Lieferung von deutschen Panzern.