Ein Berufungsgericht in London hat die Ablehnung des US-Auslieferungsantrags für Julian Assange gekippt. Das teilte ein Richter am Londoner High Court am Freitag (10.12.) mit. Der Wikileaks-Gründer muss nun damit rechnen, doch noch an die Vereinigten Staaten ausgeliefert zu werden.
Ein britisches Gericht hatte die Auslieferung des 50-Jährigen Anfang des Jahres noch abgelehnt. Allerdings nicht aus rechtlichen Bedenken, sondern aufgrund seines psychischen und gesundheitlichen Zustands und der zu erwartenden Haftbedingungen in den Vereinigten Staaten. Die USA hatten diese Entscheidung jedoch angefochten und bekamen nun von einem britischen Berufungsgericht Recht.
Julian Assange wird vorgeworfen, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Aufgrund von Spionagevorwürfen drohen ihm in den USA deshalb bis zu 175 Jahre Haft. Assanges Unterstützer sehen in ihm hingegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen der USA ans Licht brachte.
Die Entscheidung des Berufungsgerichts kann nun nochmals vom höchsten britischen Gericht, dem Supreme Court, überstimmt werden.