In ganz Deutschland haben am 1. Mai verschiedene Gruppierungen zu Demonstrationen aufgerufen. Auch in Dortmund waren neben dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Neonazis, die Antifa und anarchistische Verbände auf den Straßen unterwegs. Nach Angaben der Polizei kam es auch zu Ausschreitungen und Verletzten.
In Dortmund fanden am Sonntag (01.05.2022) zahlreiche Demonstrationen zum ersten Mai statt. Die Kundgebung der 220 Neonazis wurde auf der Strecke Richtung Dortmund-Dorstfeld von deutlichem und lautstarken Gegenprotest begleitet. Im Bereich der Hüttemannstraße wurde eine polizeiliche Absperrung von Teilnehmenden des Gegenprotests durchbrochen. Daraufhin setzten die Polizist*innen Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Auf beiden Seiten wurden Menschen verletzt. Die genauen Umstände sollen nun aufgearbeitet werden. Von den 350 Gegendemonstrationen*innen wurden zwei Personen in Gewahrsam genommen. Eine Sprecherin der “Autonomen Antifa 170” beklagte Polizeigewalt.
Wie die Polizei mitteilt, werden aktuell mögliche strafbare Parolen und weitere Auflagenverstöße bei der Versammlung der Partei „Die Rechte“ überprüft. Dort skandierten die Teilnehmenden “hier marschiert der nationale Widerstand”. Dies könnte nach Paragraf 18 Versammlungsgesetz NRW als paramilitärisches Auftreten zu bewerten sein.
Die größte Veranstaltung in Dortmund, die Versammlung der DGB, verlief laut Polizei ohne besondere Vorkommnisse und endete in einem Kinder-und Familienfest im Westfalenpark. Der amtierende Ministerpräsident von NRW, Hendrik Wüst, nahm auch an der Gewerkschafts-Demo teil. Auch die Spitzenkandidaten von SPD und Grünen, Thomas Kutschaty und Mona Neubauer, waren vor Ort.
Später am Sonntag, um 16 Uhr, startete eine anarchistische Demonstration unter dem Motto „Lang lebe der 1. Mai“ mit einer Auftaktkundgebung am Westpark. Dafür waren ursprünglich 150 Personen angemeldet, letztendlich beteiligten sich etwa 1100 Personen. Kurz nach 19 Uhr endete die Abschlussveranstaltung im Blücherpark.