Viele deutsche Städte planen aktuell Maßnahmen zum Energiesparen. Auch die Stadt Dortmund behält die Entwicklungen in der Ukraine genau im Blick und plant Vorkehrungen in einem eigenen Krisenstab.
Seit Ausrufen der zweiten Stufe des Notfallplans Gas Mitte Juni hat die Stadt eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe aktiviert. Sie soll schnell reagieren, wenn Bund, Land und Bundesnetzagentur Entscheidungen treffen. Aktuell wollen deutsche Städte noch mehr Energie einsparen. Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, Verena Göppert, erzählt der Nachrichtenagentur dpa von kurzfristigen Maßnahmen wie das Verzichten auf warmes Wasser in öffentlichen Gebäuden, Abschalten von Brunnen oder das andere Temperieren von Klimaanlagen und Badewasser.
Solche kurzfristigen Maßnahmen hält die Stadt Dortmund nicht für zielführend. Seit vielen Jahren verfolge die Stadt bereits das Ziel, Energie einzusparen. “Würde man das Duschen mit warmem Wasser in Sporthallen verhindern, würden die Dortmunder*innen womöglich schlicht zu Hause duschen. Es wäre unterm Strich in Sachen Einsparung für die Gesamtstadt nur wenig gewonnen”, erklärt Stadtsprecher Michael Meinders in einem schriftlichen Statement auf KURT-Anfrage. Eine Reduzierung der Wassertemperatur in Schwimmbädern konnte dagegen einen kleinen, kurzfristigen Spareffekt erzeugen.
Die TU Dortmund ruft ebenfalls zum Energiesparen auf. Henning Moldenhauer vom Nachhaltigkeitsbüro der TU macht darauf aufmerksam, dass die Energiekosten einen Umfang von 100 bis 200 Promotionsstellen für die Universität ausmachen würden. Diese Stellen könnten nicht mehr besetzt werden, sollten die Kosten nicht gedrosselt werden.
Seit den Wartungsarbeiten an NordStream 1 am Montag sind Befürchtungen laut geworden, dass Russland den Gashahn nicht wieder aufdreht. Das könne zu Gasmangel führen. Dieses Szenario will die Bundesregierung unbedingt verhindern.