Mindestens neun Tote nach Unwetter auf Mallorca

Bei heftigen Unwettern auf der Ferieninsel Mallorca sind in der Nacht zu Mittwoch mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Das berichtet die „Mallorca Zeitung“ unter Berufung auf die balearischen Notrufzentrale. Unter den Opfern seien laut dem Fernsehsender RTVE auch zwei britische
Touristen. Bis zu 20 Menschen würden noch vermisst. Einige Ortschaften waren am Mittwochmorgen ohne Strom- und Wasserversorgung.

Besonders betroffen ist der Osten der Insel. In Sant Llorenç des Cardassar, rund 60 Kilometer östlich der Hauptstadt Palma, trat ein Sturzbach über die Ufer und überflutete die Straßen. Die Wassermassen rissen Autos mit und fluteten Häuser. Straßensperrungen erschwerten den Zugang zur Gemeinde über Stunden. Anwohner mussten am Abend sicherheitshalber ihre Häuser verlassen und die Nacht in einer Sporthalle in Manacor verbringen. „Es war eine harte Nacht, aber ich denke, dass der Tag noch heftiger wird“, zitiert die Zeitung „El Mundo“ eine Lokalpolitikerin. In der Region seien mehr als 220 Liter pro Quadratmeter gefallen. Zum Vergleich: In Deutschland fällt rund 850 Liter Regen pro Jahr. Das Unwetter verursachte auch in anderen Regionen der Insel Überschwemmungen. Menschen wurden durch die Wassermassen in ihren Autos festgesetzt. 320 Hilfskräften sind in den betroffenen Regionen im Einsatz. Darunter 120 Angehörige der Notfall-Einheit des spanischen Militärs, sie suchen nach weiteren Opfern.

Bereits am Montag kam es durch das Unwetter schon zu Verzögerungen im Flugverkehr. Am Flughafen Palma wurde aus Sicherheitsgründen der zeitliche Abstand zwischen den Landungen vergrößert. Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte am Mittwoch an, die Insel besuchen zu wollen. In der Hauptstadt Palma und auch am „Ballermann“ weiter östlich war die Lage weitgehend normal. Am Donnerstag soll sich die Wetterlage beruhigen, berichtet die „Mallorca Zeitung“.

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