Rund 53.000 Menschen studieren in Dortmund. Auf den Plakaten im Dortmunder Kommunalwahlkampf ist jedoch nichts über Studierende zu lesen. Keine Ideen, keine Ziele. KURT hat die Wahlprogramme der Dortmunder Parteien durchsucht, um herauszufinden, was sie nach der Wahl am 13. September für Studierende tun wollen.
SPD:
Mit derzeit 36 Sitzen im Dortmunder Stadtrat stellt die SPD nicht nur die größte Fraktion im Rat, sondern auch den amtierenden Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Der 64-jährige, dreifache Oberbürgermeister tritt bei der kommenden Wahl allerdings nicht erneut als Spitzenkandidat an. Stattdessen geht Thomas Westphal (53) für die Genossen ins Rennen. Der gebürtige Lübecker ist Chef der Dortmunder Wirtschaftsförderung und war von 1993 bis 1995 Bundesvorsitzender der Jusos.
CDU:
Ernstzunehmende Konkurrenz im Kampf um die Mehrheit im Stadtrat kommt von der Union. Für die CDU tritt Andreas Hollstein (57) aus Altena an. In der westfälischen Kleinstadt ist er seit 21 Jahren Bürgermeister. Hollstein erreichte überregionale Bekanntheit als er im November 2017 Opfer eines gewaltsamen Angriffs wurde. Ein Mann stach ihm in den Hals. Der Attentäter hatte sich bei der Tat abfällig über die liberale Flüchtlingspolitik des CDU-Manns geäußert.
Grüne:
Die Grünen hoffen ihr Umfragehoch aus dem Bund mit in die Kommunalwahl zu nehmen. Derzeit stellen sie mit 15 Sitzen deutlich die dritte Kraft. Als Oberbürgermeisterkandidatin tritt Daniela Schneckenburger (59) an. Sie war bereits stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im NRW-Landtag. Ihre Schwerpunkte liegen in der Wirtschafts-, Wohnungs- und Sozialpolitik. Schneckenburger lebt seit 30 Jahren in Dortmund.
Die Linke:
Die Linksfraktion im Dortmunder Stadtrat stellt bislang sechs Sitze. Trotz der geringen Fraktionsgröße hofft die Linkspartei auf ein starkes Wahlergebnis und stellt mit Utz Kowalewski (49) sogar einen eigenen OB-Kandidaten für die Wahl auf. Kowalewski ist der jüngste Kandidat in Dortmund und seit elf Jahren im Dortmunder Rat. Er möchte die Linke bei einer “sozial-ökologischen Wende” in Dortmund anführen.
AfD:
Lediglich drei Sitze konnte die AfD bei der letzten Kommunalwahl für sich gewinnen. Seitdem hat sich jedoch die Führung der Partei im Bund deutlich verändert. Mit 89 Bundestagsmandaten und zahlreichen Wahlerfolgen auf Länderebene im Rücken versucht die Dortmunder AfD ein deutlich besseres Ergebnis bei der diesjährigen Wahl zu erzielen. Angeführt wird die Partei von ihrem amtierenden Fraktionsvorsitzenden Heiner Garbe (65). Der ehemalige Redakteur der Ruhr Nachrichten arbeitet neben seiner Tätigkeit im Stadtrat als freier Wirtschaftsjournalist.
FDP:
Mit nur zwei Sitzen im Stadtrat hat die FDP derzeit kaum Möglichkeiten politisch mitzuwirken. Entgegen des derzeitigen Umfragetiefs auf Bundesebene hoffen die Dortmunder Liberalen auf ein besseres Wahlergebnis und mehr Mitbestimmung.
Beitragsbilder: Lukas Wilhelm